Wie ich ja schon geschrieben habe, habe ich mich in eine Frau verliebt. Damit kommen die meisten meiner Freunde zurecht. Sie freuen sich, dass ich glücklich verliebt bin.
Nur eine hat mir etwas kopfzerbrechen gemacht. Zuerst hat sie mich auch angerufen, dass ich zu meinen Eltern zurückkommen sollte. Mein Vater hat sie nämlich angerufen und sie gebeten, dass sie mir das sagt. Natürlich war ich geschockt. Sowas tut keine Freundin, die meine Probeme mit meinen Eltern kennt. Als ich ihr ein paar erzählte, meinte sie, dass es zwar nicht normal ist, aber auch nicht aussergewöhnlich. Ich sollte zuerst mal meinen Führerschein machen und dann sehen wo ich arbeiten kann. Ganz im Ernst was hat der Führerschein mit ausziehen und paar Problemchen mit den Eltern zu tun? Wahrscheinlich doch sehr viel in ihren Augen.
Kommen wir darauf zurück: Ich schickte ihr also eine Mail, in der ich ihr alles erzählte. Und sie schrieb mir zurück:
"Also, ganz ehrlich: ein bisschen geschockt, hat mich das schon, dass du “lesbisch” bist, aber es ist deine Sache und dein Leben – ich möchte aber gerne unsere Freundschaft aufrecht halten können! [...] Hast du noch Kontakt zu deinen Eltern? Hast du mal mit deinen Eltern darüber geredet? Sie wollen dir bestimmt doch nur helfen?! [...] würde mich freuen, von dir zu hören!
Also bitte, sie hat selbst was gegen Lesben. Aber daran liegt ja nicht das Problem. Da ich immer dachte, dass ich auf Jungs stehe und mich auf einmal in ein Mädl verliebe bin nicht gleich lesbisch. Oder doch?