Uni-Casino in Frankfurt von der Polizei geräumt
Uni-Casino in Frankfurt von der Polizei geräumtUni-Casino in Frankfurt von der Polizei geräumt - Yahoo! Nachrichten Deutschland
Die Polizei in Frankfurt am Main hat am Mittwochabend das von Studenten seit Anfang der Woche besetzte Casino der Universität geräumt. Studentenvertreter warfen den Einsatzkräften vor, dass es durch gewaltsames Vorgehen auch zu Verletzten gekommen sei. Die Universität begründete die Räumung mit "ausartendem Vandalismus" der Besetzer.
Polizisten hätten getreten und auch mit Schlagstöcken geschlagen, sagte die Vorsitzende des Frankfurter Studentenauschusses AStA, Nadin Sergan, im Hessischen Rundfunk. Es habe Verletzte gegeben. Von einem friedlichen Vorgehen könne nicht die Rede sein. Sergan forderte zudem den Rücktritt von Universitätspräsident Werner Müller-Esterl. Es sei nach dem "Prinzip Nulltoleranz" vorgegangen worden.
Der Polizei seien außer einer jungen Frau, die umgeknickt sei, keine Verletzten bekannt, sagte ein Polizeisprecher. Er räumte ein, dass es an einer Absperrung einen kurzzeitigen Schlagstock-Einsatz gegeben habe, als Besetzer die Sperre hätten durchbrechen wollen. Die Polizei holte nach eigenen Angaben 176 Menschen aus dem Casino, die dieses nach mehrfachen Aufforderungen nicht freiwillig verlassen hatten. Zum Teil mussten sie herausgetragen werden. Die Polizei nahm ihre Personalien auf. Die Räumung sei "weitgehend friedlich" verlaufen, sagte der Sprecher. Ursprünglich hatten etwa 300 Menschen das Casino besetzt.
Universitätspräsident Müller-Esterl bezeichnete das Verhalten der Polizei als "fair und professionell". Die Räumung sei weitgehend reibungsfrei sowie ohne weitere Eskalationen verlaufen. Er lehnte zudem einen Rücktritt ab und verteidigte das Vorgehen. Das Verhalten der Besetzer habe "nur als gezielte Provokation" verstanden werden können, erklärte der Universitätspräsident. Die Besetzer hatten laut Hochschule unter anderem eine Cafeteria, Toilettenanlagen sowie historische Parkettböden und Vertäfelungen beschädigt. Der Sachschaden beläuft sich demnach auf einen sechsstelligen Betrag. Die Universität hatte bereits am Dienstag Anzeige wegen Sachbeschädigung und Diebstahl erstattet.
Danielle1798 - 3. Dez, 12:49